Ein nachbarschaftlicher Spaziergang durch Altona-Altstadt

07. April 2010

Mit der Organisation des nachbarschaftlichen Spaziergangs durch den Stadtteil Altona-Altstadt schaffte das Zentrum für Bewegungsförderung Nord in Hamburg eine Möglichkeit die bewegungs- und gesundheitsfördernden Potentiale der eigenen Nachbarschaft und des Stadtteils kennen zu lernen. Dabei waren, neben einer Sensibilisierung der Bewohner/innen für das Thema Bewegung, auch die Förderung von sozialen Kontakten und Netzwerken innerhalb der Nachbarschaft zentrale Ziele der Aktion. Besonders ältere Menschen mit eingeschränkter Mobilität sind auf Angebote und Netzwerke in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld angewiesen, um an der Gesellschaft teilhaben und Bewegungsangebote wahrnehmen zu können.

 

Der generationenübergreifende Ansatz des nachbarschaftlichen Spaziergangs brachte Alt und Jung aus Altona-Altstadt zusammen und ermöglichte ihnen für zwei Stunden gemeinsam ihre Nachbarschaft zu erleben und zu erproben. Die Route des Spaziergangs richtete sich dabei nach den Interessen aller Teilnehmenden und der Treffpunkt wurde im Vorfeld festgelegt. Der öffentliche Raum sollte durch einen erlebnisreichen Spaziergang durch das Quartier auf sein "bewegendes Potential" hin erkundet und die Anonymität in der Nachbarschaft aufgebrochen werden. Der Weg führte die Gruppe an diversen Stationen vorbei: z.B. wurden kleine Spiele und (individuelle) Herausforderungen, Stadtdeutungen und Spiele zum Stadtwissen, sowie Bewegungs- und Gesprächsanlässe organisiert. Konkrete Beispiele sind z.B. Tanzen auf der Wiese, Mutter-Kind-Turnen auf dem Spielplatz, echte Treppen statt Indoor-Stepper, türkische Straßenspiele und Hamburger Stadthistorie.

Die Teilnehmenden lernen dadurch bisher unbekannte Orte und Bewegungsmöglichkeiten im Stadtteil, sowie Menschen aus ihrer Nachbarschaft kennen. Es können Berührungsängste, sich in der Öffentlichkeit zu bewegen, abgebaut und das "Wir-Gefühl" im eigenen Stadtteil bzw. der Nachbarschaft gestärkt werden. Die Teilehmer/innen können außerdem selbst erfahren, dass Bewegung Spaß macht, egal in welchem Alter und wie fit man ist.

Während der Aktion lassen sich zudem mögliche Bedarfe und Interessen der Teilnehmer/innen identifizieren oder sie werden dadurch erst entwickelt. Das Thema "Bewegung im Stadtteil" kann somit in verschiedene Bereiche transportiert und über die Aktion hinaus aufgegriffen und weiterentwickelt werden.

Bild: Julia Frevel